Nordindien 2001

Im Jahre 2001 war mein Wunsch auf meine alten Tage als Backpacker nach Indien zu fahren übermächtig geworden. Mit dazu beigetragen hatte sicher, dass seit dem Film "Broken Silence" diese Idee weniger abstrakt war und sich immer mehr mit Bildern, Geräuschen und Gefühlen angefüllt hatte. Bei der Lektüre eines Reiseführers über Nordindien bin ich dann in den ersten Kapiteln steckengeblieben und herausgekommen ist eine wunderschöne Rundreise von Delhi nach Delhi, hauptsächlich durch Rajasthan und mit Abstechern nach Agra und Fatehpur Sikri in Uttar Pradesh und nach Khajuraho in Madhya Pradesh.

Die von mir besuchten Orte waren zwar durchweg von touristischem Interesse. Aber schon zu normalen Zeiten finden nur wenige Touristen den Weg nach Orten wie Chittaurgarh, Bundi oder in das Shekhawati-Gebiet. Und nach dem Anschlag in New York waren im November 2001 nur noch sehr vereinzelt Reisende unterwegs, sehr zum Leidwesen derjenigen Menschen in Indien, die von Einkommen aus dem Tourismusgeschäft abhängig waren.

Rajasthan ist ein sehr trockener, dünn besiedelter und armer Bundesstaat, der im Norden in die Thar-Wüste hineinreicht. Mit seinen Palästen, Kamelen und Rikschas und entspricht er heute noch dem überkommenen romantisierenden Indienbild. Für den Indien-Neuling ist Rajasthan aber sicher ein guter Einstieg, bevor er sich in die Hektik des menschenreicheren Südindiens oder der indischen Großstädte begibt. Und klarere, leerere Ansichten sind auch leichter zu fotografieren.

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Im verwunschenen Shekhawati

Das Shekhawati ist eine nicht sehr große, wüstenähnliche Region im Norden Rajasthans mit etlichen kleineren Städten, die im 19. Jahrhundert eine Blütezeit erlebt haben. Hohe Zölle, die von den angrenzenden Fürstentümern erhoben wurden, verdrängten wichtige Handelswege dorthin und führten bei den Kaufleuten der Region zu großem Wohlstand. Sehr bald und dann verstärkt nach dem Bau der ersten Eisenbahnen verlagerten sich aber deren Aktivitäten in die aufstrebenden Küstenstädte. Übriggeblieben sind die Havelis, die prächtigen, reichlich mit naiven Fresken geschmückten Handelshäuser der Kaufleute. Viele Havelis liegen inzwischen in Trümmern, aber dazwischen geht das wieder ländlichere Leben weiter. Ein Gang in der Dämmerung durch diese gestorbene und zugleich weiterlebende Welt hat einen ganz besonderen Reiz.

Ein heißer Tipp für einen Aufenthalt im Shekhavati ist des Hotel Narayan Niwas Castle in Mahansar. Es wird vom Nachkommen des örtlichen Thakurs in einem Teil des ehemaligen Palasts geführt.

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Ein paar Havelis und Freskos aus Churu und Ramgarh:

   
   
   
   
 

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Im Hotel Narayan Niwas Castle:

 
   
   
   

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